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Stromzähler mit LED (500 Impulse pro KWh)

Selbststromversorgung #7 – Hausstromzähler zählt ungerecht (nicht saldierend)

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In vielen Beschreibungen anderer Solaranlagenanwender wurde von Merkwürdigkeiten berichtet, dass ihre Stromzähler den Bezug und den Eigenverbrauch falsch messen oder berechnen. In diesen Beschreibungen taucht auch immer wieder der Begriff „saldierender Zähler“ auf. In einem Forum las ich „Alle in Deutschland verbaute Stromzähler sind saldierende Zähler“. Das glaube ich nicht !

Nahezu alle Haushalte verwenden Drehstromzähler. Drehstromzähler zählen den Strom der durch die drei Phasen L1, L2 und L3 fließt. Zwischen der Phase L1, L2 oder L3 und dem Nullleiter N liegt eine Spannung von etwa 230 Volt an. Zwischen zwei Phasen z.B. L1 und L2 kann man hingegen etwa 400 Volt messen. Die einzelnen Zimmer, Steckdosen oder Starkverbraucher werden über den Sicherungsschrank gleichmäßig auf alle Phasen aufgeteilt. Es ist also üblich, dass die Waschmaschine, der Trockner und der Geschirrspüler nicht auf einer einzelnen Phase angeschlossen wurde. Jetzt kann man sich fragen, was hat das mit Solarstrom zu tun? Der Großteil der Solarwechselrichter arbeitet nur auf einer Phase. Der in den Solarmodulen erzeugte Strom geht zum Wechselrichter und geht dann nur in eine der Phasen (z.B. Phase L1). Wenn man annimmt, dass im Haushalt auf allen Phasen (L1-L3) gleichmäßig je 500 Watt ( 3 x 500 = 1500 Watt ) verbraucht werden und die Solaranlage 1000 Watt auf (Phase L1) liefert, sollte nur noch 500 Watt aus dem Stromnetz bezogen werden müssen. Das ist aber leider nicht immer so. Ein saldierender Zähler verrechnet die Ströme alle Phasen miteinander und würde wie gewünscht und erwartet nur 500 Watt aus dem Stromnetz zählen. Mein Zähler ist aber ungerecht, also nicht saldierend. Er verrechnet die 1000 Watt aus der Solaranlage nur mit seiner eigenen Phase. Die Phasen L2 und L3 werden von meinem  Stromzähler mit je 500 Watt gezählt. Was passiert nun mit den 500 Watt der Solaranlage, die nicht auf der Phase L1 verbraucht wurde? Die schenke ich dem Stromnetzbetreiber. Ja, so ungerecht kann die Welt sein.
Übrigens, alle älteren Modelle mit der Drehscheibe (Name: Ferraris-Zähler) sind gerechte Zähler und arbeiten immer saldierend.

So sieht mein „ungerechter“ Zähler aus ( er zählt nicht saldierend )

Stromzähler mit LED (500 Impulse pro KWh)

Lösungsansatz:

Da ich im Vorfeld meines Projektes alle Zimmer, Verbraucher und Stromkreise vermessen und dokumentiert habe, kenne ich die Verbraucher und auch ihren Anschluss auf welcher Phase diese liegen. Von einem Fachmann habe ich alle bedeutende Dauerverbraucher (siehe Grundverbrauch: Heizung, Kühlschränke, Garagentorantriebe, Internetrouter…) nur auf eine Phase legen lassen. Und genau auf diese Phase speist auch mein Solar-Wechselrichter. Weil die Solaranlage nie und nimmer den Trockner, den Herd oder den Wasserkocher versorgen kann, habe ich diese Starkverbraucher gleichmäßig auf die anderen Phasen anschließen lassen. Einzig die Waschmaschine, die im 30 oder 40 °C Programm auch mal nur wenige hundert Watt benötig, liegt auch auf der Solarphase L1.